Mittwoch, 21. Mai 2014

Kleiner Traumreisebericht - Malediven im Mai 2014



Kennt Ihr dieses Gefühl von unbeschreiblicher Vorfreude, in etwa so wie es kleine Kinder in der Vorweihnachtszeit fühlen?

Wenn ja, dann habt Ihr aber nur eine klitzekleine Ahnung wie es mir in den Tagen und Wochen vor diesem für mich großen Ereignis ging. 

Für die Einen ist es nur ein Trip auf irgendeine kleine Badeinsel. Für mich ist es viel mehr als das.

Als ich mir mein Strandkleid genäht habe, hatte ich regelrecht das Gefühl von Bauchkribbeln, wenn ich an die bevorstehende Reise dachte, es war wie eine Verliebtheit. Dass sich dieser Traum nach so vielen Jahren nun endlich erfüllen sollte, konnte ich nicht begreifen. Ich dachte bis zur Ankunft, dass mir irgendwas in die Quere käme, was mich daran hindern würde mir meinen Traum zu erfüllen. 

Am Morgen meines 30. Geburtstags stand ich auf, wurde überrascht mit Blumen und Gesängen meiner Lieben und für später hatte ich zum Brunch mit dem engsten Kreis eingeladen. Das Wetter konnte mir meinen großen Tag nicht vermiesen, denn ich wurde überrascht mit einem großen beschriebenen Bettlaken am Hoftor, unzähligen Luftballons und wundervollen Geschenken, Umarmungen und herzlichen Worten. 


Am späten Nachmittag ging es auf nach Berlin Tegel. Die Koffer voll mit schönen Sachen, tolle Kleider und Schmuck, die im Paradies getragen werden wollten. Um 22.20 Uhr hob der Flieger ab, der uns
auf meine Malediven bringen sollte und dies auch auf sehr komfortable Art und Weise tat. Ich habe es mir schön auf einer Vierersitzreihe bequem gemacht und wollte so lange schlafen wie es nur geht, damit ich schnell im Traumurlaub sein konnte. 

Qatar Airways ist sehr zu empfehlen, es fehlt einem an nichts. Fünfeinhalb Stunden bis Doha, zweistündiger Aufenthalt dort und nochmals fünfeinhalb Stunden bis Hulhule, Malé, der kleinsten Hauptstadt der Welt. Der Anflug auf die Malediven mit ihrer wunderschönen Vogelperspektive trieb mir Freudentränen in die Augen, weil mir wieder bewusst wurde, dass sich hier gerade mein großer Traum erfüllte. 

Dort angekommen erwarteten uns wunderbare 32 Grad Lufttemperatur, strahlend blauer Himmel und atemberaubende Blicke auf den indischen Ozean. Erstmal schnell die luftigen Schühchen aus dem Koffer gezogen und auf unser Speedboat gewartet. Wenn mich beim Transfer auf Thula jemand beobachtet hat, dann hat er ein völlig grinsendes Honigkuchenpferd im Boot sitzend vorgefunden. 
 
Auf der Insel angekommen haben wir uns als erstes unserer Schuhe entledigt, da Thulhagiri eine komplette Barfußinsel ist. Die Insel war übrigens 200 x 300 m groß. Sehr klein also. Aber genau so stellte ich es mir immer vor. Ich wollte nie auf die größeren Inseln wie Kuramathi oder Kuredu, es sollte eine kleine sein, die in 10 Minuten umrundet ist.



An der Rezeption bekamen wir ein kaltes Tuch und einen netten Drink gereicht und nach kurzem Empfang ging es dann in unseren schönen Bungalow. Tür auf und 20 m vor uns der eigene Strandabschnitt. Die türkise Lagune ist für mich ein ganz wichtiger Aspekt, wenn ich an die Malediven denke. Und die war wirklich atemberaubend schön. Eine Abkühlung war das Wasser nicht gerade, aber dafür konnte man auch locker mal 1 - 2 Stunden am Stück in diesem klaren und ruhigen Wasser verbringen. 



Ein erster Inselrundgang zeigte uns dann, dass die Insel im Inneren sehr schön grün und bewachsen war. Es tummeln sich dort hunderte Palmen und eine Besonderheit Thulas sind ja die ungefähr 200 freilebenden Wellensittiche. Wundervoll. Ein Strandabschnitt ist von einer kleinen Mauer umsäumt, weil die Natur hier ihre Spuren hinterlässt und den Sand abträgt. Aber die kleine Mauer störte keineswegs. Wenn man darüber nachdenkt, dass es die Malediven in einigen Jahrzehnten nicht mehr geben wird, dann sieht man über so etwas locker hinweg, weil man einfach nicht wahrhaben möchte, dass dieses schöne Fleckchen Erde irgendwann nicht mehr existieren wird. 







Und so zogen die Tage an einem vorbei. Frühstück, Baden, Schnorcheln, Sonnen, Baden, Schnorcheln, Sonnen, Baden, Sonnen, Schnorcheln, Inselrundgang, Drink an der Strandbar, Abendbrot, Drink an der Strandbar. Ein Spruch prägte sich mir für immer ein: Maldives: The art of doing nothing. Ein kurzer aber wahrer Satz. Es ist schön einfach mal nichts zu tun. Sich vom Alltag zu erholen, nicht an die Arbeit zu denken. 


An einem Tag haben wir einen Ausflug nach Malé gemacht. Diese Stadt ist mit Abstand das Verrückteste, was ich gesehen habe. Laut, schrill, bunt, schmutzig. Auf 5,3 km² kommen 135.000 Menschen. Und gefühlte 1.000.000 Motorroller. Kurzes Sightseeing, einmal von kreuz nach quer gelaufen, aber überraschenderweise sehr gut gespeist im Seagull. Nach 5 Stunden ging es wieder zurück nach Thula. Und das war auch gut so.

Der nächste Morgen war nochmal genau so aufregend. Es hieß um 5 Uhr raus aus den Betten, weil wir Delfine bei Sonnenaufgang beobachten wollten. Wir fuhren mit einem schönen Dhoni raus aufs offene Meer und das war auch eines meiner Highlights während des Urlaubs. Ich liebe Delfine. Ich habe zwar schon 2007 auf Fuerteventura welche in freier Wildbahn gesehen, aber auf den Malediven war das nochmal was anderes. 





Sonnen, Schnorcheln, Baden, Drinks, super leckeres Essen. Ihr wisst schon. Und im Nu waren die Tage vorbei. Eine Woche ist nichts. Aber fürs Nichtstun ist eine Woche ausreichend. Ich war dort. Und ich habe es in vollen Zügen genossen, jeden Moment mit vollem Herzen in mich aufgesogen und fest abgespeichert. Stets auf Abruf. Wenn einen der Alltag schon 3 Tage später wieder fest im Griff hat. 

Unser Lieblingskellner hat uns für den letzten Abend noch ein Candlelight Dinner unter freiem Himmel, direkt über dem Indischen Ozean auf einem Steg organisiert. Er hat uns noch so viel über das Leben auf den Malediven erzählt, wirlich interessant. Ein wunderbarer Abschluss einer so gelungenen Reise. Und so wie ich auf der Anreise vor Freude geweint habe, so überkamen mich die Tränen beim Abflug, weil ich traurig war, dass etwas, auf das man sich bis ins Unermessliche freut, so schnell wieder vorbei ist. Aber ich habe mir meinen Traum erfüllt. Und das bleibt. 

Wir sehen uns wieder. Aber erst möchte ich noch andere schöne Flecken unserer Erde besuchen. Reisen ist einfach schön.

Und da das hier ja mein Nähblog ist, hier noch mein selbstgenähtes Lieblingsstrandkleid:



Die Bilder sind übrigens die unverblümte Wahrheit!!! Die nackte Tatsache. Ohne Bearbeitung. Einfach so. ;-)

Danke fürs Lesen. 

SewSi